Stiftungsrat und Mitarbeiterinnen der Tessanda sind hocherfreut über den Entwurf von Peter Zumthor. Die Zusammenarbeit ist grossartig, die gegenseitige Wertschätzung ebenso.
Der Neubau wird einmalige Impulse für die Weiterentwicklung der Tessanda und für das Weiterbestehen des Handwerks des Handwebens geben. Für die mittlerweile 20 festangestellten Mitarbeiterinnen werden moderne und angenehme Arbeitsorte geschaffen, die ein effizientes Arbeiten ermöglichen. Zudem kann die seit Jahren herrschende Platznot in der Produktion, den Lagern und dem Verkaufsladen gelöst werden. Neue Angebote – ein eigenes Bistro, ein neuer Kursraum – werden die bestehende Produktepalette ergänzen. Es ist jedoch ein erklärtes Ziel des Stiftungsrats, keinen markanten Ausbau der Geschäftstätigkeit anzustreben.
Peter Zumthor ist fasziniert von der Arbeit der Handweberinnen: „Der Besuch der Tessanda in St. Maria hat mich beeindruckt. Den geschickten, fachkundigen Weberinnen bei ihrer Arbeit zuzusehen war ein schönes Erlebnis.“
Nun hat Peter Zumthor seinen Entwurf der Öffentlichkeit der Val Müstair im April 2025 vorgestellt. Es wird ein schlichtes, helles und funktionales Gebäude werden. Ein Gebäude, das sich mit seiner augenfälligen Holzkonstruktion gut in die Berglandschaft einpasst. Die längliche Ausrichtung des Neubaus bringt dem Ort einen gewinnbringenden akustischen Schutz vor der stark befahrenen Umfahrungsstrasse – mit dem neuen Bau wird ein neues Gefühl von «Dorfkern» entstehen. Grosse Glasfenster bringen den Weberinnen viel Tageslicht für ihre kniffligen und diffizilen Handgriffe bis an ihre Webstühle.
Das Bewilligungsverfahren ist lanciert. Die Tessanda ist den Gemeindebehörden für die zugesagte Unterstützung für eine zügige Abwicklung sehr dankbar.
Die Tessanda-Mitarbeiterinnen sind überwältigt. Die Vorfreude auf die Fertigstellung – geplant für 2028 – ist riesig, am liebsten würde man schon morgen einziehen.
Stolz steht es da an der Talstrasse und blickt zurück auf die Dorfkirche. Ein Steinsockel steht auf der Erde, sieben Stützenpaare, mächtige Holzsäulen tragen zwei Geschossplatten und ein Dach. Alles aus Holz gebaut. Auf den langen Geschossplatten sind Webkammern eingerichtet. Sechs Kammern auf jedem Geschoss. In den Webkammern stehen Webstühle.
Die Atmosphäre ist leicht, elegant und hell. Wandhohe Fenster auf allen Seiten. Die Weberinnen brauchen Licht für ihre Arbeit. Was sie herstellen, kann man unten gleich anschauen. Auf dem steinernen Sockel sind die schönen Tücher ausgebreitet, zum Bewundern und zum Kaufen. Gleich nebenan, im Kopf des Gebäudes befindet sich das Café. Fährt man auf der Talstrasse an der neuen Tessanda vorbei, mag man erkennen, dass man ein gewerbliches Gebäude der besonderen Art vor sich hat. Von allen Seiten sieht man in das ringsum verglaste Haus hinein.
Wenn es dunkel ist, erscheint es wie eine grosse Laterne und man erkennt, hier geht man einer besonderen Arbeit nach: dem Weben, dem Spulen, dem Zetteln, dem Nähen. Unterbricht man seine Reise und betritt das Gebäude über die Schaufensterlaube, spürt man es sofort. Man hört das Klappern der Webstühle und den hölzernen Klang der hin und her «geschossenen» Webschiffchen. Man riecht das Holz, aus dem das ganze Haus gebaut ist und bewundert vielleicht sogar dessen besondere Konstruktion der massiven Säulen, Platten und Balken.
Peter Zumthor
«Herzliche Gratulation zu diesem Schritt!
Die Vorwärtsstrategie der Tessanda ist sehr erfreulich. Ich wünsche den Verantwortlichen dabei viel Erfolg. Dies ist ein Gewinn für das Val Müstair, die regionale Wirtschaft, die Architektur und das einheimische Kunsthandwerk.»
Dr. Jon Domenic Parolini
Regierungsrat Kanton Graubünden
„Eine prosperierende Zukunft der Handweberei Tessanda ist für unser Tal von großer Bedeutung. Dieses traditionelle Kunsthandwerk spiegelt nicht nur unsere Kultur wider, sondern sichert auch langfristig wichtige Arbeitsplätze für Frauen. Wir freuen uns auf den Neubau mit dem renommierten Architekten Peter Zumthor und wünschen viel Erfolg bei diesem bedeutenden Projekt.“
Gabriella Binkert Becchetti
Gemeindepräsidentin Val Müstair
Valchava im Münstertal. Aufgenommen am 11.4.2025. Foto Mayk Wendt
Valchava Foto Mayk Wendt
Die Tessanda ist die grösste Handweberei der Schweiz und schon heute ein Vorzeigebetrieb. Mit dem geplanten Neubau wird eine wichtige Basis für eine prosperierende Zukunft nicht nur der Tessanda, sondern auch für das Weiterbestehen des Handwebens in der Schweiz gelegt. Er wird zudem der ganzen Val Müstair – ein abgelegenes, von Abwanderung geplagtes Bergtal – wirtschaftliche, gesellschaftliche und touristische Impulse verleihen.
Mehrwert für die Tessanda
• Bessere Infrastruktur, dadurch mehr Sicherheit (u.a. Brandschutz) sowie effizientere Arbeitsabläufe
• Strategische Weiterentwicklungspotentiale, dadurch eine langfristige Überlebenschance
• Mehr Produktionsfläche, dadurch erhöhte Produktionsmöglichkeiten
• Mehr Lagerräume, dadurch effizientere Lagerbewirtschaftung der Rohmaterialien und Fertigwaren
• Geeignetere Gemeinschaftsräume für die Mitarbeiterinnen, dadurch höhere Zufriedenheit und bessere Erholung vom körperlich anstrengenden Handwerk
• Grösseres Ladengeschäft, dadurch attraktivere Präsentationsflächen
• Attraktives Angebot an Produkten und Dienstleistungen, dadurch mehr Unabhängigkeit vom Tourismus
• Hohe Attraktivität des Zumthor-Baus, dadurch grössere Anziehungskraft – auch von neuen Zielgruppen wie Architekten, Designer, Interior Designer etc.
Mehrwert für das Handweben als Beruf und als Kulturgut
• Ausbau des professionellen Vorzeigebetriebs, dadurch
– mehr Sichtbarkeit für das Handweben
– grösseres Potential für die Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Lernenden
– leichtere Gewinnung von Neukunden und stärkere Kundenbindung
• Image-Steigerung für das Handweben als schützenswertes Kulturgut
• Attraktiverer Web-Schauraum, dadurch bessere Informationsvermittlung (lebendiges Museum)
• Mehr Betriebsführungen, dadurch interessantere Wissensvermittlung
Mehrwert für die Val Müstair und das Engadin
• Tessanda als Vorzeigebetrieb mit nationaler Ausstrahlung, dadurch besseres Image und erhöhte Bekanntheit für die Val Müstair und das Engadin (Tourismuswerbung)
• Zumthor-Bau mit internationaler Ausstrahlung, dadurch mehr Sichtbarkeit für die ganze Region
• Mehrtägige Tessanda-Kurse, dadurch mehr Wertschöpfung für andere lokale Betriebe (Logiernächte, Verpflegungen, Einkäufe etc.)
• Angebot an attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen, dadurch aktive Frauenförderung sowie Gegensteuer zur Abwanderung
• Tessanda als mutiger und innovativer Impulsgeber, dadurch Anregungen für die lokale und regionale Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Tessanda ist mit 20 festangestellten, gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und mit 30 teilweise über 100-jährigen Webstühlen die grösste Handweberei der Schweiz. Sie geschäftet erfolgreich und findet sowohl langjährige treue wie auch neue faszinierte Abnehmerinnen und Abnehmer in der ganzen Schweiz. Die Tessanda ist ein Vorzeigebetrieb. Mit den professionellen Marketing- und Kommunikationsaktivitäten der Tessanda erhält das traditionelle Handweben eine grosse Strahlkraft.
Als einer von schweizweit nur noch zwei Betrieben bildet die Tessanda Lernende im eidgenössisch anerkannten Beruf der Gewebegestalterin EFZ (Handweberin) aus und leistet so einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des heute raren, vom Aussterben bedrohten Berufs. Das Handweben zählt zu den Kleinberufen wie die Schindelmacher, Geigenbauer, Küfer etc. In der Regel bildet die Tessanda alle zwei Jahre eine Lernende aus. Seit Corona und weil es aktuell nur noch zwei Lehrbetriebe in der Schweiz gibt, werden die Lernenden im Jahresrythmus ausgebildet.
Die Tessanda gibt ihr Web-Wissen mit Freude weiter: In mehrtätigen Kursen im Handweben auf Webrahmen vermittelt eine versierte Weberin das Handwerk an interessierte Damen und Herren, die dieses vielleicht zu ihrem Hobby machen werden.
Im 2021 war die Tessanda Ideengeberin und Co-Initiantin des Projekts «Wiederanbau von Flachs in der Val Müstair». Seither engagiert sie sich mit Herzblut für den erneuten Leinen-Anbau, der nach dem 2. Weltkrieg aus dem Tal verschwunden ist. Seit Frühling 2025 ist die Tessanda die Veranstalterin der «Flachs-Brächete Val Müstair», ein jährliches geselliges Zusammentreffen jeweils im Oktober für die gemeinsame Verarbeitung der Flachs-Stängel.
Das grosse Engagement für das Handweben, der Ideenreichtum sowie die Liebe zu den textilen Handwerken und den traditionellen Kulturgütern machen die Tessanda und die Val Müstair mit ihren vielfältigen Angeboten zum Hauptort des Handwebens der Schweiz.
Im April 2025 ist das Baubewilligungsverfahren mit der Eingabe des Vorprojekts eingeleitet worden.
Finanzierung
Parallel zu diesem Prozess wird an der Finanzierung gearbeitet, denn die Tessanda als kleiner Handwerksbetrieb ist auf Unterstützung seitens Dritten angewiesen. Die geführten Gespräche mit Stiftungen, Institutionen und Privatpersonen stimmen den Stiftungsrat sehr zuversichtlich, und Spendenzusagen sind bereits eingetroffen.
Die Spendensuche wird in zwei Phasen aufgeteilt: Damit der finale Bauentscheid gefällt werden kann, muss der Grossteil der Baukosten gedeckt sein – dafür sind grössere Spendenbeträge nötig. In der zweiten Phase wird der Spenderkreis für kleinere und kleine Spenden geöffnet.
Der Stiftungsrat ist allen, denen die Entwicklung der Tessanda und die Bewahrung des traditionellen Handwerks am Herzen liegt und eine Spende tätigen wollen, äusserst dankbar. Für mehr Informationen zu den Unterstützungsmöglichkeiten steht Ihnen Maya Repele, Präsidentin des Stiftungsrat und Geschäftsleiterin jederzeit gerne zur Verfügung. maya.repele@tessanda.ch, 079 413 57 57.
Einweihung und 100 Jahre Jubiläum
Ziel ist es, die Einweihung des neuen Tessanda-Gebäudes 2028 feiern zu können, gleichzeitig wie das 100 Jahre Jubiläum der Tessanda. Das wäre ein grossartiges Jubiläumsgeschenk!
Peter Zumthor hat Innenarchitektur und Design an der Kunstgewerbeschule Basel sowie Architektur und Industrial Design am Pratt Institute in New York studiert. Zehn Jahre lang war er bei der Denkmalpflege des Kt. Graubünden tätig. Er war Professor an der Accademia di Architettura der Universität della Svizzera italiana in Mendrisio.
Zahlreiche seiner Bauten gelten als Ikonen der Architektur: Der Schweizer Pavillon an der Weltausstellung 2000 in Hannover, die Thermen in Vals, das Kunsthaus Bregenz, der Pavillon der Serpentine Gallery in London u.v.m.
Nebst zahlreichen nationalen und internationalen Preisen wurde Peter Zumthor 2009 mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet. 2020 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Chur. Peter Zumthor lebt und arbeitet in Haldenstein bei Chur und führt dort seit 1979 ein eigenes Architekturbüro mit rund 35 Mitarbeitenden.
Peter Zumthor ist mit dem Val Müstair durch seiner Gattin Annalisa, geb. Cuorad von Susch, verbunden. Dass der renommierte Architekt und Pritzker-Preisträger sich bereit erklärt, ein für seine Massstäbe bescheidenes Projekt zu realisieren, ist ein wunderbares Zeugnis seiner Wertschätzung für die Tessanda und für das Handwerk des traditionellen Handwebens.
Peter Zumthor sagt: „Der Besuch der Tessanda in St. Maria hat mich beeindruckt. Den geschickten, fachkundigen Weberinnen bei ihrer Arbeit zuzusehen war ein schönes Erlebnis. Gerne würde ich für sie ein Gebäude entwerfen und bauen. Ein Frauenhaus der besonderen Art.“
«Die Produkte der Tessanda zeichnen sich durch überragende Qualität aus und sind für mich von grosser emotionaler Bedeutung und Verbundenheit: Es freut mich jedes Mal ausserordentlich, wenn ich auswärts ein handgewebtes Produkt der Tessanda entdecke. Der geplante Neubau von Peter Zumthor unterstreicht die Einzigartigkeit der Tessanda-Produkte. Dieses Leuchtturmprojekt wird ganzjährig zu einem Anziehungspunkt für Liebhaber der einzigartigen Produkte und der Architektur. Für das Val Müstair ist das ein enormer Gewinn.»
Bernhard Aeschbacher, Direktor
Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG
TV-Doku auf RTR
Die Idee zu seinen Werken komme aus dem Bauch, sagt der renommierte Architekt Peter Zumthor. Er gilt als Architekt einiger der subtilsten und bewundertesten Bauten der letzten 25 Jahre. Umgesetzt werden seine Ideen jedoch von Handwerkern. Im Film erzählen sie, was das bedeutet.
Das Dorf Valchava gehört seit der Gemeindefusion 2009 zur Gemeinde Val Müstair. Der Name Valchava bedeutet «tiefes Tal». Mit den rund 200 Einwohnern liegt Valchava an der Kantonsstrasse Via Val Müstair (Umfahrungsstrasse) und verfügt über eine Postautohaltestelle (Strecke Zernez-Malls). Valchava liegt zwischen Sta. Maria und Fuldera.
Ein beliebtes Hotel mit Dorfrestaurant sowie ein sympathischer Dorfladen bieten Einheimischen und Feriengästen ein lokales Produkteangebot. Gut erhaltene traditionelle Häuser, das Talmuseum Chasa Jaura mit seinem Kunst- und Kulturangebot, die denkmalgeschützte reformierte Kirche sowie ein mehrere hundert Jahre alter Kalkofen sind die kulturellen Besonderheiten des kleinen Dorfs. Jährlich findet am ersten Sonntag im Oktober das grosse und beliebte Erntedankfest statt – die «Festa da la racolta Val Müstair».
7535 Valchava, 1440 m ü. M.
Das von der Tessanda erworbene Land liegt an den Kantonsstrassen Via Val Müstair und Bauorcha. Drei Parzellen werden zu einer in L-Form zusammengefügt. Die künftige Zufahrt erfolgt über Bauorcha.
Die Lage ist für die Tessanda ideal: Das Gebäude wird von der Umfahrungsstrasse gut sichtbar sein und die Postautohaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe. Ein guter und bequemer Zugang zur Tessanda per ÖV oder per Privatvehikel ist sowohl für die Tessanda-Kundschaft als auch für die Mitarbeiterinnen gewährleistet.
Die Parzelle ist auch aus architektonischer Sicht in Lage, Grösse und Form attraktiv. Ein besserer Bauplatz für einen Gewerbebetrieb könnte man sich kaum wünschen.
Das eindrückliche Tessanda-Gebäude auf der Parzelle 1050 stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich an der Hauptstrasse des kleinen Dorfs mit seinen knapp 400 Einwohnenenden. Es ist an der Südfassade an das Nachbargebäude angebaut. Die Hauptfassade ist nach Osten ausgerichtet und wird von der Morgensonne beschienen. Rundum kann man einen schönen Ausblick in die Natur geniessen.
Unsere Vorfahrinnen konnten 1958 das Gebäude kaufen. In den Folgemonaten wurde es umfassend saniert, um 1959 bezogen zu werden. Seither ist das Untergeschoss renoviert und einzelne Instandhaltungen sind getätigt worden.
Das Gebäude besteht aus einem Untergeschoss mit eigenem Zugang von der Nordseite, dem Erdgeschoss mit dem Haupteingang, zwei Obergeschossen sowie einem unausgebauten Dachgeschoss. Die Grundfläche pro Geschoss beträgt rund 170 m2 (Untergeschoss 184 m2).
Gemäss einer Architekturstudie von 2022 muss die Liegenschaft renoviert und architektonisch auf einen neuen Stand gebracht werden: Böden und Fenster sollen ausgetauscht, das Dach saniert und die Sanitäranlagen modernisiert werden.
In unmittelbarer Nähe und ebenfalls an der Hauptstrasse gelegen besitzt die Tessanda die kleine unbebaute Bauland-Parzelle 1025 (Dorfzone A) und mit einem Garten und drei Kundenparkplätzen. Auf der Nordseite der Chasa Tessanda besitzt sie die Parzelle 2687 (Parkierungszone, nicht auf dem Plan eingezeichnet).
Um den Neubau finanzieren zu können wird die Tessanda ihre drei Parzellen verkaufen. Kaufinteressenten melden sich bitte bei Diala Treuhand AG, Lucian Oswald, diala-treuhand.ch
Am 5. Juli 1959 weihte die Handweberei Tessanda zusammen mit dem ganzen Dorf und Tal ihr neues Zuhause in Sta. Maria ein – die heutige Tessanda-Liegenschaft!
Ein Jahr zuvor kaufte man nach vielen Beratungen, Zweifeln und schlaflosen Nächten ein ungepflegtes Bauernhaus an der Dorfstrasse. Dieses beherbergte früher eine Pastizaria, eine Zuckerbäckerei. Dank grosszügigen Spenden konnte man es umbauen: Der Stall ergab Webräume, die Treppe wurde von der Süd- auf die Nordseite verlegt und neue Fenster brachten mehr Licht ins Haus.
Das Einrüsten des Hauses glich einer Sensation, denn seit vielen Jahren wurde in Sta. Maria nicht mehr gebaut. Am 15. Juni 1959 waren die Weberinnen dann nicht mehr zu halten. Sie begannen einfach, ihre Webstühle am alten Ort abzubauen und die grossen Zainen mit Waren zu füllen. Es wurde fleissig herangeschleppt, geputzt und eingerichtet.
Mehr als 60 Jahre später wird immer noch in der gleichen Chasa da Tessanda von Hand gewoben. Auf der Strasse hört man das fröhliche Klappern und das deftige Krachen der alten Webstühle. Im Erdgeschoss ist eine neben dem Ladengeschäft eine Schau-Weberei eingerichtet worden. So können die Passanten den Weberinnen über die Schulter blicken und zuschauen, wie das Gewebe dank den flinken Händen und Füssen Schuss um Schuss wächst. Ein Video gibt Einblicke in die unterschiedlichen Arbeitsschritte – vom Zetteln bis in die Näherei.
Wir danken der Landverkäufern, den Familien Conradin und Solinger, herzlich für die guten und wohlwollenden Verhandlungen. Ein grosser Dank gilt auch Lucian Oswald von Diala Treuhand für den Hinweis und seine umsichtige Begleitung und Orchestrierung der Gespräche. Urs Padrun hat einen wichtigen Beitrag bei der Definition der neuen Grenzen geleistet und war stets ein kompetenter Berater der Tessanda – herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit. Ein grosser Dank geht auch an Elio Meier vom Bauamt Val Müstair für seine Sachkundigkeit und seine Hilfeleistungen.
Las but not least: Wir danken Peter Zumthor herzlich für seine Wertschätzung und sein Vertrauen in uns.
Zahlreiche Nachrichten sind nach der Bekanntgabe unseres Vorhabens im 2023 eingegangen. Wir sind gerührt und bedanken uns bei allen sehr herzlich. Eine Auswahl:
Medienmitteilung vom 16. April 2025
Medienmitteilung vom 18. September 2023
Hier können Sie lesen, was über das Projekt und über die Tessanda allgemein geschrieben wird: